Polarwölfin Bo

Im Mai 2020 erfuhren wir von Tanja Askani vom Wildpark Lüneburger Heide in Deutschland, dass die Polarwölfe Nitika und Inuk Eltern einer Tochter geworden waren. Da die Kleine nicht für immer bei ihren Eltern bleiben konnte, fragte Tanja uns, ob wir Platz für einen weißen Wolf hätten. Unsere europäische Grauwölfin Vasja stammt ebenfalls von Tanja Askani aus Deutschland. Wir mussten nicht lange überlegen und beschlossen, dass die kleine Wölfin bei uns ein neues Zuhause bekommen sollte. Wir haben sie Bo genannt. 

Bo ist eine besondere Wölfin! Sie wurde von ihren Eltern Nitika und Inuk aufgezogen und erzogen, aber die Mutter stellte Tanja das Wolfskind in der Wurfhöhle vor: Tanja kroch einen Tag nach der Geburt in die Höhle, um zu sehen, ob mit ihrer Mutter alles in Ordnung war. Das war es auch, in den folgenden Wochen kümmerten sich die Eltern liebevoll um den kleinen Wolf und durch Tanja hatte Bo ständigen Kontakt und Vertrauen zu Menschen. 

Bo wurde am 13. November 2020 zu uns gebracht. Sie lässt die Herzen der Besucher höher schlagen und wird sicher viele neue Freunde finden, denn sie ist so süß und schön! 

Der folgende Text wurde von Tanja Askani geschrieben, als Bo bereits bei uns war.

Unsere kleine Bo… 

ist ein Wolfskind, das menschlicher Absicht entgegenhandelte und trotz Verhütung leben, lebendig sein wollte: ein Sonnenschein! 

Es ist auch für mich eine besondere Erfahrung, so nah am Geschehen sein zu dürfen und in unmittelbarer Nähe zu den Tieren die Entwicklung vom kleinen Wolfsbaby bis zu einer wunderschönen jungen Wölfin begleiten zu können. 

Unsere kleine Bo ist ein Teenager geworden und ist nun nach „The Wolf Conservation Association“ (Belgien) umgezogen. 

Sie wurde schon sehnsüchtig erwartet und ich freue mich sehr, dass sie dort ein liebevolles Zuhause vorgefunden hat und – wie erste Rückmeldungen aus Belgien zeigen - auch eine große Portion Vertrauen in ihre neue menschliche Familie zeigt trotz der gewaltigen Umstellung. 

Ich habe von ihrer Entwicklung einen Film geschnitten. Man kann unter Anderem sehen, wie sich die süße Bo in kleinen Schritten an ihre Transportbox gewöhnt. Obwohl sie nicht von Hand aufgezogen wurde und bei ihren Eltern aufwuchs, hat sie ein unglaubliches Vertrauen in Menschen und eine große Bereitschaft zur Kooperation. So konnte Bo die Reise ohne zu viel Stress und ohne Narkose (die eine große Belastung für ein Tier darstellt) antreten. 

Sie fehlt! – aber bleiben konnte sie leider nicht. Auch Menschenkinder bleiben nicht für immer bei ihren Eltern, sondern es kommt die Zeit, dass sie ihre eigenen Wege gehen müssen, so ist es auch bei Wölfen…. 

Ich werde sie sicher, sobald es die Situation erlaubt, besuchen… ja. 

Sie fehlt…